Dies ist ein Buch, das ausdrücklich Mut einflößen will. Es erzählt die ungewöhnliche Lebensgeschichte einer faszinierenden, komplexen Frauenfigur vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Bewegungen in der Schweiz und in Italien nach dem Umbruchsjahr 1968 und bis fast in die Gegenwart.
Schnörkellos und ohne Selbstgefälligkeit schildert die Ich-Erzählerin, Schritt für Schritt und über viele „Tapetenwechsel“, ihren einzigartigen Lebensweg. Wir lernen eine Frau kennen, die mutig und eigensinnig immer wieder versucht, Beziehungen und Unabhängigkeit, Mutterschaft und berufliche Selbstverwirklichung und nicht zuletzt aktive Teilnahme am Gesellschaftsleben zu vereinbaren. Und die es eigentlich schafft – auch wenn sie mal aus einem Scherbenhaufen wieder aufstehen muss. Ihre Kraft bezieht sie aus ihrer aufgeschlossener Natur und aus der produktiven Spannung zwischen Leidenschaft und Bodenständigkeit, zwischen ihrem Streben nach Selbstbestimmung und ihrem Vertrauen auf die Stärke des Kollektivs.
Francesca Carbone wurde 1948 im schweizerischen Kanton Tessin in eine katholische Familie geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit in Zürich. Als junges Mädchen besuchte sie zwei Klosterschulen in Frankreich und in Italien, wo sie die jeweiligen Sprachen lernte. Zurück in der Schweiz erlebte sie später die aufregende Zeit der 68er Bewegung intensiv mit und fing an, sich in den Kreisen der Gegenkultur und der außerparlamentarischen Linke zu bewegen. Abenteuerlust, sozialpolitisches Engagement und auch Liebe trieben sie dann immer wieder nach Italien, wo ihr Sohn zur Welt kam. Im Lauf der 80er Jahre wurde sie wegen ihrer Kontakte mit linksextremen Gruppen mehrmals inhaftiert. Sie kehrte danach zurück in die Schweiz, wo sie mit ihrem Sohn zwischen Bern und Zürich lebte. 2016 zog sie wieder nach Sardinien, diesmal nach Cagliari, wo sie bis heute lebt.
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