Wir finden uns im Jahr 1987 wieder und begleiten Uwe Enzmann auf seiner sechswöchigen Reise an die Erdgastrasse nach Tschernuschka, mitten in Russland. Als Student in der DDR muss er sich wie jeder junge Mann für eine Ferienarbeit melden. Er hat sich als wissbegieriger, abenteuerlustiger Student dazu entschlossen, an die Trasse zu gehen und dort neue Erfahrungen in einer vollkommen anderen Welt zu sammeln – wie er schnell feststellen muss. Mit seinem Freund Icke und noch ein paar anderen Ferienarbeitern erfährt er viele interessante Dinge über die Arbeit an der Trasse, aber auch über die Russen und die Tataren, die dort in meist sehr einfachen Verhältnissen leben. Die Gruppe lernt Anna und noch einige andere Tatarinnen und Tataren kennen, ein Volk, das unterschiedlicher nicht sein könnte, mit tiefen geschichtlichen Wurzeln, die der Autor in diesen sechs intensiven Wochen versucht, zu verstehen und zu ergründen.
Aus den wenigen Stunden unserer Gemeinsamkeit entwickelte sich
eine Liebe, die für ewig geschaff en war.
Anna war es, die mir die Augen öff nete, und mich in ihr Land
entführte, mir ihr Leben und noch viel mehr von der orientalischen
Welt zeigte. Eine Welt, die man nie richtig verstehen wird.
Uwe Enzmann wurde 1961 geboren, ging zur Schule, lernte Drechsler und studierte später. Er war auch bei der Armee, im Nachhinein für ihn betrachtet eine verlorene Zeit. Eine Leidenschaft von ihm war es immer, die Welt kennenzulernen, was in der DDR nicht so richtig ging. Manchmal saß er nachts vor dem Atlas und bedauerte, dass er vieles wohl nie kennenlernen würde. Also trampte er mit seinen Freunden; sie fuhren mit dem Fahrrad tausende Kilometer in den sowjetischen Satellitenstaaten. Aus dieser Zeit stammt auch dieses Buch, welches die verheerenden Verhältnisse abseits der Großstädte am Ural beschreibt.
Die große Welt lernte er viel später kennen und trotzdem bleiben die Erlebnisse des 2013 geschriebenen Buches noch hellwach in seinem Gedächtnis.
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