EISBLUMEN – Ernst Hilmer

Staunen vor den kleinen Wundern der Natur, Selbstreflexion und Zorn über die Zerstörung unserer Umwelt beschreiben den Spannungsbogen, innerhalb dessen sich die Motive der Lyrik Ernst Hilmers entfalten:

Frühling I
…Ich stürm’ hinaus und atme Frühlingsluft.
Halt’ ein und seh’, wie Kinder lärmend spielen,
Ich seh’ die Blum’ am Wegesrand und seh’ mit Lust
die Biene, wie sie eindringt in den Kelch der Blüte – …

Kernschmelze. Der siebte Tag
…nicht mehr will ich wandern
unbekümmert
durch jahrhunderte der verheißung:
strahlende halden zwischen den fluten
markieren den weg in die zukunft.

Ernst Hilmer, Jahrgang 1947, aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald, lernte zuerst den Beruf des Automechanikers, bevor er über den Zweiten Bildungsweg ein Studium von Maschinenbau und Betriebswirtschaft aufnahm. Nach mehreren Jahren Berufspraxis studierte er Pädagogik, Politik und Germanistik an der TU Darmstadt und arbeitete seither als Lehrer an Beruflichen Schulen in Hessen.
Seine berufliche Tätigkeit hat ihn zwischendurch mehrmals in die Länder der sogenannten Dritten Welt geführt. Ernst Hilmer schreibt Kurzgeschichten, Glossen, Lyrik. Er lebt heute in der Nähe von Darmstadt im Hessischen Ried.